Zwei Wochen sind vergangen seit dem Beginn der Atom-Katastrophe in Fukushima Japan. Nun kommt es weltweit zu einem Umdenken in Sachen Kernenergie. In Deutschland versammelten sich am Samstag so viele Menschen wie noch nie zuvor. In Köln und München 40.000, Hamburg 50.000 und in Berlin 120.000. Insgesamt demonstrierten eine viertel Million Menschen laut und engagiert auf den Straßen. Ein großes Bündnis hatte zu zu den Protesten aufgerufen. Die klare Forderung: die schnellstmögliche Abschaltung aller AKWs. Die Wut in der Bevölkerung steigt täglich. Bereits im Herbst 2010 hatten sich aufgrund der von der Schwarz-Gelben Bundesregierung durchgesetzten Laufzeitverlängerung mehr Menschen denn je an Großdemonstrationen oder Blockaden und Schotteraktionen beim Castor beteiligt. Eine Anti-Atom-Bewegung mit einer ganz neuen Dynamik formierte sich. Man sollte meinen, eine so starke Anti-AKW-Bewegung und eine weitere Atomkatastrophe, wie die in Fukushima, reichen um eine Energiewende herbeizuführen. Doch Profitinteressen wiegen offenbar immer noch mehr. Sollte sich in absehbarer Zeit keine ernsthafte Initiative zum Atomausstieg abzeichnen, müsste die Bewegung überlegen, wie sie den Druck noch erhöhen könnte um ihren Zielen gerecht zu werden.