Das Problem heisst Rassismus [Mobi-Clip]

UPDATE 30.10.2012:
Im Demonstrationsaufruf (sowohl am Ende dieses Clips, als auch auf dem Plakat) wird leider ein falscher Name genannt. Der Name des 5. Opfers des NSU lautet Mehmet Turgut und NICHT Yunus Turgut. Der Fehler rührt von einer Verwechselung des Opfers mit seinem Bruder durch die Polizei Rostock und wurde lange in allen Medien übernommen. Obwohl der Fehler vor fast einem Jahr bekannt gemacht wurde, ist er im Internet leider immer noch omnipresent. Wir hoffen mit diesem Update einer weiteren Reproduktion entgegenzuwirken.


Für den 4. November ruft das „Bündnis gegen Rassismus“ in Berlin zum Gedenken an die Opfer des NSU auf. Die Demonstration findet im Rahmen des bundesweiten Aktionstages „Das Problem heisst Rassismus“ statt. Treffpunkt in Berlin ist um 14 Uhr am Oranienplatz.

Vor etwa einem Jahr, am 4. November 2011, wurde bekannt, dass eine Neonazigruppe 13 Jahre lang ungehindert im Untergrund agieren,10 Menschen ermorden und Unzählige durch Bombenanschläge verletzen konnte. Nur durch den Tod von zwei Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ wurde diese Mordserie in der Öffentlichkeit bekannt.

Für den Jahrestag des Auffliegens des NSU und der rassistischen Morde ruft das „Bündnis gegen Rassismus“ zu einer Demonstration in Berlin auf. Treffpunkt und Auftaktkundgebung ist um 14 Uhr am „Refugee Protest Camp“ am Oranienplatz, die Abschlusskundgebung ist für 17 Uhr vor dem Gebäude des Bundeskriminalamt (Am Treptower Park 5-8) angesetzt.

Im Aufruf des Bündnis heisst es:
„Die Verbindung zwischen einer rassistischen Motivation und diesen Morden kann nicht mehr geleugnet werden.
Für das Bündnis gegen Rassismus steht außer Zweifel, dass es eine staatliche Mitverantwortung an den NSU-Morden und an der politischen Stimmung gibt, die nicht „nur“ diese Morde und Anschläge ermöglicht haben.
Rassismus in Deutschland ist kein Randphänomen, das sich an einen rechten, „extremistischen“ Rand der Gesellschaft verschieben lässt. Er ist in der Mitte der Gesellschaft vorhanden und hat Struktur sowie Methode.

Dass sich auch nach dieser Mordserie nichts im Bewusstsein vieler Menschen verändert hat, verdeutlichen folgende Beispiele: 20 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen kämpfen Asylsuchende immer noch für elementare Menschenrechte in Deutschland, werden Roma stigmatisiert sowie in eine unsichere Zukunft abgeschoben und der Neuköllner Bürgermeister sowie Freund Sarrazins, Heinz Buschkowsky, diffamiert und kriminalisiert in seinem Stadtteil lebende Menschen.

Wir stellen uns aktiv gegen Rassismus in dieser Gesellschaft. Nur wenn wir innerhalb der Gesellschaft Rassismus bekämpfen, können solche Morde und Vertuschungen verhindert werden. Wir wollen in einer anderen Gesellschaft leben! Wir haben genug Rassismus in den Institutionen, in der Politik und im Alltag erfahren. Es reicht!

  • Konsequente Bekämpfung des Rassismus in all seinen Facetten in Politik, Alltag und Institutionen!
  • Abschaffung des Verfassungsschutzes!
  • Abschaffung aller ausgrenzenden Gesetze!
  • Schluss mit der diffamierenden und kriminalisierenden „Integrationsdebatte“!
  • Für eine rassismusfreie, gerechte, emanzipierte und solidarische Gesellschaft!“

In diesem Sinne: Im Gedenken der Opfer des NSU — Das Problem heißt Rassismus! Schluss mit der Vertuschung!

Weiterführende Links:
Aufruf
http://buendnis-gegen-das-schweigen.de/